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Channel: PETER PAUL RUBENS 1577-1640 – Kunstmuseum Hamburg
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Peter Paul Rubens – Bildnis von Rubens erster Gattin Isabella Brant

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Gebroren in Siegen 1577, Gestorben in Antwerpen 1640.
Vlämische Schule

Rubens‘ schwärmerische Liebe zu seiner zweiten Frau, Helene Fourment, die der Dreiundfünfzigjährige heiratete, als sie erst sechzehn Jahre alt war, verraten uns zahlreiche Bildnisse und Gemälde, in denen die Gattin vorkommt. Die Liebe zu seiner ersten Frau, Isabella Brant, die er nach sechzehnjähriger Ehe im Jahre 1626 verlor, war nicht so stürmisch, nicht so laut, aber nicht weniger ernst und, scheint es, noch innerlicher. Auch von ihr haben wir eine Anzahl Bildnisse, die freilich weniger bekannt sind, weil ihre Züge weniger bestechend waren, die aber den berühmten Bildnissen der Helene Fourment wenig nachgeben oder völlig gewachsen sind. Das bekannteste ist das grosse Gemälde in der Pinakothek zu München, wo die eben vermählte Frau neben ihrem schönen jungen Gatten in der Geissblattlaube sitzt, ein unübertroffenes Bild stillen, heiteren Glückes. Von ähnlichem Reiz und künstlerisch noch meisterlicher ist das stattliche Gemälde der Eremitage, das uns Isabella vor dem grossen Portal zeigt, welches den Eingang zu Rubens Garten in Antwerpen bildete. Sehr ähnlich ist das einfache Brustbild in der Tribuna der Uffizien zu Florenz; wie jenes aus den letzten Lebensjahren der Gattin des Künstlers, der noch dasselbe freundliche, herzgewinnende Lächeln um die Lippen spielt, wie in dem grossen Staatsbilde aus den Jahren der jungen Ehe. Zwischen diesen Bildern steht das Porträt, welches die Berliner Galerie in neuester Zeit erworben hat, etwa mitten inne. Im Ausdruck nicht so intim und in der Formengebung etwas allgemeiner, wie wir es so häufig in Rubens’ Bildnissen, namentlich den Frauenbildnisscn, finden, ist das Bild durch die geschmackvolle Anordnung und die Pracht der Färbung von besonderer Schönheit. Vor einem tiefroten Vorhang sitzt die junge Frau in reichem dunkelblauen Kleid und prächtigem Schmuck; ein kurzer, mit grauem Pelz besetzter Mantel ist über den linken Arm geworfen, einen schwarzen Fächer hält sie in den Händen. Die reichen, harmonischen Farben sind ausserordentlich flüssig und dadurch besonders durchsichtig und leuchtend, das Fleisch ist von frischem, lebensvollem Kolorit.


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